Viehmarkt 2023 – Wir waren beim Umzug dabei

Beim diesjährigen Viehmarkt nahmen gleich mehrere Klassen am Umzug teil. Das Motto des Umzuges lautete: „800 Jahre Stadt-Hofgeismars unendliche Geschichte“

Die Schüler*innen erarbeiteten gemeinsam mit ihren Lehrkräften in den Tagen vor dem Umzug mit viel Begeisterung und Freude die Motive, um diese dann am Sonntag bei bestem Sommerwetter den vielen tausend Zuschauern entlang der Umzugstrecke zu präsentieren.

An dieser Stelle „Herzlichen Dank an alle Mitwirkende“ und ein kleiner Eindruck vom Umzug 2023 mit der Würfelturmschule.

Schüler*innen der Klassen 1d, 3c, 3d stellten die Würfelturmsage dar.

Schüler*innen der Klassen 2c, 2d stellten den Tierpark Sababurg vor.

Schüler*innen der Klasse 4a stellten das Märchen dar.

Ein König und eine Königin kriegten keine Kinder, und hätten so gern eins gehabt. Einmal saß die Königin im Bade, da kroch ein Krebs aus dem Wasser ans Land und sprach: „Dein Wunsch wird bald erfüllt werden und du wirst eine Tochter zur Welt bringen.“ Das traf auch ein, und der König war so erfreut über die Geburt der Prinzessin, dass er ein großes Fest anstellen ließ, und dazu lud er auch die Feen ein, die im Lande waren, weil er nur zwölf goldene Teller hatte, konnte er eine nicht einladen: es waren ihrer nemlich dreizehen. Die Feen kamen zu dem Fest, und beschenkten das Kind am Ende desselben: die eine mit Tugend, die zweite mit Schönheit und so die andern mit allem, was nur auf der Welt herrlich und zu wünschen war, wie aber eben die elfte ihr Geschenk gesagt hatte, trat die dreizehnte herein, recht zornig, daß sie nicht war eingeladen worden und rief: „weil ihr mich nicht gebeten, so sage ich euch, daß eure Tochter in ihrem funfzehnten Jahre an einer Spindel sich stechen und todt hinfallen wird.“ Die Eltern erschracken, aber die zwölfte Fee hatte noch einen Wunsch zu thun, da sprach sie: „es soll aber kein Tod seyn, sie soll nur hundert Jahr in einen tiefen Schlaf fallen.“

Der König hoffte immer noch sein liebes Kind zu erretten, und ließ den Befehl ausgehen, daß alle Spindeln im ganzen Königreich sollten abgeschafft werden. Die Prinzessin aber wuchs heran, und war ein Wunder von Schönheit. Eines Tags, als sie ihr funfzehntes Jahr eben erreicht hatte, war der König und die Königin ausgegangen, und sie ganz allein im Schloß, da ging sie aller Orten herum nach ihrer Lust, endlich kam sie auch an einen alten Thurm. Eine enge Treppe führte dazu, und da sie neugierig war, stieg sie hinauf und gelangte zu einer kleinen Thüre, darin steckte ein gelber Schlüssel, den drehte sie um, da sprang die Thüre auf und sie war in einem kleinen Stübchen, darin saß eine alte Frau und spann ihren Flachs. Die alte Frau gefiel ihr wohl, und sie machte Scherz mit ihr und sagte, sie wollte auch einmal spinnen, und nahm ihr die Spindel aus der Hand. Kaum aber hatte sie die Spindel angerührt, so stach sie sich damit, und alsbald fiel sie nieder in einen tiefen Schlaf. In dem Augenblick kam der König mit dem ganzen Hofstaat zurück, und da fing alles an einzuschlafen, die Pferde in den Ställen, die Tauben auf dem Dach, die Hunde im Hof, die Fliegen an den Wänden, ja das Feuer, das auf dem Heerde flackerte, ward still und schlief ein, und der Braten hörte auf zu brutzeln, und der Koch ließ den Küchenjungen los, den er an den Haaren ziehen wollte, und die Magd ließ das Huhn fallen, das sie rupfte und schlief, und um das ganze Schloß zog sich eine Dornhecke hoch und immer höher, so daß man gar nichts mehr davon sah.

Prinzen, die von dem schönen Dornröschen gehört hatten, kamen und wollten es befreien, aber sie konnten durch die Hecke nicht hindurch dringen, es war als hielten sich die Dornen fest wie an Händen zusammen, und sie blieben darin hängen und kamen jämmerlich um. So währte das lange, lange Jahre: da zog einmal ein Königssohn durch das Land, dem erzählte ein alter Mann davon, man glaube, daß hinter der Dornhecke ein Schloß stehe, und eine wunderschöne Prinzessin schlafe darin mit ihrem ganzen Hofstaat; sein Großvater habe ihm gesagt, daß sonst viele Prinzen gekommen wären und hätten hindurchdringen wollen, sie wären aber in den Dornen hängen geblieben und todtgestochen worden. „Das soll mich nicht schrecken, sagte der Königssohn, ich will durch die Hecke dringen und das schöne Dornröschen befreien;“ da ging er fort, und wie er zu der Dornhecke kam, waren es lauter Blumen, die thaten sich von einander, und er ging hindurch, und hinter ihm wurden es wieder Dornen. Da kam er ins Schloß, und in dem Hof lagen die Pferde und schliefen, und die bunten Jagdhunde, und auf dem Dach saßen die Tauben und hatten ihre Köpfchen in den Flügel gesteckt, und wie er hineinkam, schliefen die Fliegen an den Wänden, und das Feuer in der Küche, der Koch und die Magd, da ging er weiter, da lag der ganze Hofstaat und schlief, und noch weiter, der König und die Königin; und es war so still, daß einer seinen Athem hörte, da kam er endlich in den alten Thurm, da lag Dornröschen und schlief. Da war der Königssohn so erstaunt über ihre Schönheit, daß er sich bückte und sie küßte, und in dem Augenblick wachte sie auf, und der König und die Königin, und der ganze Hofstaat, und die Pferde und die Hunde, und die Tauben auf dem Dach, und die Fliegen an den Wänden, und das Feuer stand auf und flackerte und kochte das Essen fertig, und der Braten brutzelte fort, und der Koch gab dem Küchenjungen eine Ohrfeige, und die Magd rupfte das Huhn fertig. Da ward die Hochzeit von dem Königssohn  mit Dornröschen gefeiert, und sie lebten vergnügt bis an ihr Ende.

Quelle: Naturpark Reinhardswald e.V.

Schüler*innen der Klasse 4b stellten die Sage dar.

Auch in Hombressen erzählt man sich Gruselgeschichten vom Strufuskreuz: Ein Mann brauchte einen festen Untersatz für seinen Ofen. Er zerschlug das Kreuz und nahm die Brocken mit nach Hause. Nachdem er die Teile als Fundament unter den Ofen gelegt hatte und diesen anbrannte, fing der Kamin furchtbar an zu qualmen und wollte nicht wieder aufhören. Der Mann bekam es mit der Angst und schaffte schleunigst die Kreuzstücke wieder an den alten Ort-und der Ofen brannte wie ehedem.

Quelle: Riebeling, Heinrich - Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, Nr.4523.1 

Schüler*innen der Klasse 4c stellten die Sage dar.

Hören Sie doch mal rein, Schüler*innen der Klasse 4c erzählen die Sage:

Die Wichtelmänner vom Kelzer Berg
Da, wo die Twiele, die früher die Stadt mit klrarem Wasser versorgte, aus dem Kelzer Berg quillt, ist das Tor, das zur Wohnstätte der Wichtelmännchen führt. Die Wichtel sind kleine, graue Männchen in Bergmannstracht mit dreieckigen Hüten. Sie wohnen in einem reizendem Schloß mit Wänden aus Bergkristall. Ihre Stühlchen und Tischchen sind mit Rosenholz ausgelegt und mit bunten Muscheln und Steinen verziert.
Die Wichtelmännchen sind gutmütig und immer bereit, den armen Menschen aus ihrer reichhaltigen Schatzkammer etwas abzugeben. Bei dem Einfahren des Getreides gingen sie den fleißigen Bauern oft zur Hand.
Als aber einmal ein Kelzer Bauer über ein Wichtelmännchen lachte, das schwer an der Last der Ähre zu tragen hatte, waren die Wichtelmännchen im Nu verschwunden. Auf den Feldern der faulen Bauern traten sie die Frucht in der Nacht nieder, und als einmal eine Kelzer Bäuerin nachlässig ihr Kind ohne Aufsicht ließ, fand sie anstatt des Kindes einen Wechselbalg in der Wiege.

Quelle: Iba, Eberhardt Michael - Sagen und Geschichten aus Nordhessen 1990

Schüler*innen der Klasse 4d stellten die Sage dar.

Hören Sie doch mal rein, Schüler*innen der Klasse 4d erzählen die Sage:

Zwischen Weser, Diemel, Esse und Fulda erstreckt sich der sagenumwobene Reinhardswald. Vor ungefähr 700 Jahren wurde hier Korn angebaut, als die Getreidepreise noch sehr hoch waren und die Leute aus den Taldörfern fortzogen, um im Wald Huteeichen zu schlagen und den Waldboden zu pflügen. Zu eben dieser Zeit lebte dort der Graf Reinhard, dem alles Land und alle Dörfer zwischen Diemel und Weser gehörten. Er war ein besessener Spieler, doch war das Glück selten auf seiner Seite, sondern meistens auf der seines Gegners, dem Bischof von Paderborn. Als der Graf wieder einmal verloren hatte, schlug er ein letztes Spiel vor und setzte seine gesamte Grafschaft aufs Spiel.

Die Würfel fielen und er war ruiniert. So schnell gab sich Graf Reinhard jedoch nicht geschlagen. Voller List fragte er den Bischof, ob es ihm vergönnt sei, noch eine letzte Aussaat und Ernte auf seinem Boden vorzunehmen.
Der Bischof von Paderborn war damit einverstanden. Aber was säte der Graf im Herbst? Nichts als Eicheln und Bucheckern. Die Dörfer ließ er niederbrennen und die alten Hofstätten dem Erdboden gleichmachen.
Im Frühjahr reckten sich die jungen Bäumchen und es grünte talauf und talabwärts. Als der Bischof im Herbst wiederkam, um seinen Besitz anzutreten, führte ihn der listige Graf hinaus in die Flur. „Ihr seht ja, Herr Bischof, meine Ernte ist noch nicht soweit, Ihr müsst Euch noch etwas gedulden“. Bischof und Graf sind wohl darüber gestorben, denn immer noch rauschen die Eichen und Buchen im Reinhardswald.


Quelle: Naturpark Reinhardswald e.V.

Schüler*innen der Klasse 4e stellten die Sage dar.

Als in alten Zeiten die Sababurg noch bewohnt war, standen da drei Hünenbetten, die einst von Saba, der Erbauerin der Burg, gezimmert waren. Mit den Betten hatte es eine eigentümliche Bewandtnis. Obgleich niemand darin schlief, zeigten sich jeden Morgen Spuren , daß jemand in ihnen gelegen hatte. Alle Tage mußten die Betten sorgfältig aufgeschüttelt und in Ordnung gebracht werden. Geschah es einmal nicht, so polterte des Nachts in der Kammer alles wild durcheinander, und in der ganzen Burg war dann ein Lärm, daß niemand die Augen schließen und schlafen konnte.
Die eine Bettspanne soll auch eine wunderbare Wirkung gehabt haben. Sie war ganz zerschnitten; denn jeder Besucher der Burg nahm sich einen Span davon als Zahnstocher mit, weil nach einem alten Glauben durch bloße Berührung eines kranken Zahnes mit dem Holze die Schmerzen augenblicklich verschwanden und nicht wiederkamen.

Quelle: Iba, Eberhardt Michael - Sagen und Geschichten aus Nordhessen 1990

Als Mitglied im Forum Hofgeismarer Schulen war die Würfelturmschule durch unsere Rektorin Birgitt Semmler auch bei diesem Motiv vertreten.

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